Volksmusikabend der "Bichlböllerer"
G’sungen - g’spielt - dazählt wurde wieder beim sehr gut besuchten Volksmusikabend der „Bichlböllerer“ am Samstag, 14. Oktober im „Mesner Brennstadel“. Nach musikalischer Begrüßung durch die „Gaimberger Bläser“ hieß Obmann Konrad Klaunzer das Publikum herzlich willkommen und stellte die mitwirkenden Gruppen kurz vor: Debanter Viergesang, Osttiroler Stubenmusik, Die Viere, da Koal und sei Gerti und die Gaimberger Bläser.
Er wies auch auf den Umstand hin, dass alle Beteiligten ohne Gage auftreten und so einfach die Freude am Singen und Musizieren im Mittelpunkt steht. Dem schmissigen „Boarischen“ der Osttiroler Stubenmusik folgte das Lied vom „triabn Wasserle do draußn im Wald“ - das „da Koal und sei Gerti“ aus Wolfern in OÖ mit augenzwinkerndem Wissen über „45 Jahre Gemeinsamkeit“ überzeugend darboten.
Dem Debanter Viergesang glaubte man auf‘s Wort, wenn es in einer Strophe lautete „Singen tut gut“. Ebenfalls bekundeten „Die Viere“ (aus der Stadt), dass „Singen ihre Freud‘ isch“.
Konrad Klaunzer brachte in launigen Worten manche Eigenheit der jeweiligen Dorfbevölkerung ins Gedächtnis; „dass die Goamberga scheinheilig, die Nußdorfer luthrisch, die Dölsacher rantig, die Thurner rauflustig zu sehen sind, wusste man schon lange“ - beschreibt ein Lexikon um 1900 die Tiroler doch generell als „hinterlistiges Bergvolk in Lederhosen, das sich jodelnd verständigt“! (Aus Tirolerisch - die Sprache des Bergvolks von Daniela Mainzner)
Heiter gings weiter, als der Koal eine Einkaufstour vom Lidl übern Hofer zum Spar besang und man anhand der über- und ablaufenden G’friertruchn feststellt, wie schnell das Jahr vergeht. Die Fingerfertigkeit der beiden „Stubenmusikdamen“ auf der Okarina ist bewundernswert und füllt wohl jede Stube. Selten ist eine Maultrommel zu hören und noch seltener ein Spielender, der die Technik mit ausgeprägter Sicherheit beherrscht, sodass das Zueschaug’n schon eine Freude ist. Überhaupt beeindruckte der Abend durch Besinnlichkeit, große Aufmerksamkeit für die Lieder des Debanter Viergesang‘s, wo jedes für sich eine Botschaft innehatte. „Wie schian is mei Gart’n“ durch die Jahreszeiten gesehen, „bedenken, was die Erd’n schenkt“, lernen, wieder „oanfoch z’leb’n“ oder die Erkenntnis „singen kann die Lerche wohl, aber sprechen kann sie nicht“ - einfühlsam vorgetragen von den „Vieren“, wie auch die Liebeserklärung an „Mein Lienz…mittendrin der Dolomiten voller Pracht für die Ewigkeit gemacht“ mit Leidenschaft gesungen wurde.
Altbekannte und liebgewordene Melodien - wie „Kimmt schian hoamlich die Nacht“ und das „Spinnradl“ machten das Programm vollständig, was Obmann Konrad in seinen Dankesworten besonders betonte und mit einem Gedicht von Herbert Jordan unterstrich. Anhaltender und begeisterter Applaus kam von Herzen.
Die Gerstlsuppe vom „Ludwig aus der Naturfreundehütte“ fand man einfach köstlich, von den „Kiachln mit Grant’n“ blieb auch keines übrig, Connys Bäckereien fanden großen Anklang, was man durchaus auch vom Thekenpersonal sagen kann.
Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Der Summa isch aussi“ klang der wohltuend besinnliche und musikalisch reichhaltige Abend aus.